Baukalk

Baukalk ist ein Sammelbegriff für im Bauwesen verwendete Baustoffe aus Kalkstein. Baukalk ist ein sehr alter Baustoff und wurde schon in der Antike verarbeitet. Heutzutage werden Baukalke im Bauwesen hauptsächlich als mineralisches Bindemittel verwendet. Sie dienen der Herstellung von Kalkmörtel, welcher als Mauer- und Putzmörtel eingesetzt wird. Im Bereich der Baugrundverbesserung kann Baukalk zur Bodenverfestigung verwendet werden. Des Weiteren ist Baukalk in Form von Kalksteinmehl in den Zementarten Portlandkalksteinzement und gegebenenfalls Portlandkompositzement vorhanden. Durch den Kalksteinmehlanteil kommt es zu einer schnelleren Erhärtung und höheren Frühfestigkeit im Vergleich zu normalem Portlandzement.

Reiner Kalkmörtel besitzt bei gleichen Mischungsverhältnissen im erhärteten Zustand eine erheblich geringere Festigkeit als Zementmörtel. Jedoch lässt er sich vergleichsweise besser verarbeiten. Kalkputz hat eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit und wird daher üblicherweise in Innenräumen verwendet.

Beim Umgang mit Baukalken ist zu beachten, dass diese Baustoffe stark alkalisch wirken und zur Verätzung von Haut und Schleimhäuten führen können.[1] Die Reaktion beim „Löschen“ (Mischen mit Wasser) des Branntkalks verläuft exotherm und setzt viel Wärme frei. Der Körper ist vor den dabei entstehenden Kalkspritzern zu schützen. Sie führen zur Erblindung, wenn sie in die Augen treffen.

Um die Eigenschaften und Verarbeitbarkeit anzupassen, werden Luftkalkmörtel häufig mit Gips gemischt. Mischungen von hydraulischen Kalken mit Gips können hingegen zum Treiben, also zum Aufbrechen des Mörtels durch Volumenzunahme führen.

  1. Balder Batran: Grundwissen Bau. Handwerk und Technik Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-582-03500-X, S. 111 und 112.

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